Einen Angehörigen zu betreuen und zu pflegen stellt eine besondere Herausforderung dar.
Neben allen anderen Anforderungen gilt es, Alterskrankheiten und Einschränkungen zu verstehen und langsam das vertraute Bild des Angehörigen loszulassen. Nicht selten kommt es dabei zu Überlastungssituationen und Konflikten.
Überforderung
Meist beginnt sie schleichend.
Mit etwas mehr Zeit, die man bei den Eltern oder dem Pflegebedürftigen verbringt und dort Handgriffe im Haushalt oder Besorgungen abnimmt. Dabei unterschätzt man die Tatsache, dass diese Aufgaben immer zeitraubender werden.
Manchmal bleiben kaum mehr Ressourcen - neben der eigenen Berufstätigkeit und dem eigenen Haushalt - für Partner, Kinder, Freunde und Hobbys. Die Möglichkeiten für die Selbstfürsorge und Erholung werden immer weiter eingeschränkt. Dabei fehlt es oft an Anerkennung und Verständnis.
Überforderung ist die Folge, körperlich wie psychisch.
Überlastung hat viele Gesichter:
- Gereiztheit, Ungeduld, Nervosität, innere Unruhe
- aggressive Gedanken und Gefühle, Ängste, Schuldgefühle
- Schlafstörungen, Erschöpfung, ständige Kraftlosigkeit
- depressive Stimmungen, Niedergeschlagenheit, Gefühle innerer Leere
- Angst, Trauer, Verzweiflung
- schwache Immunabwehr, häufige Infekte
- Schmerzsymptome
- Herz-/Kreislaufbeschwerden, Verdauungsprobleme
Der Spagat zwischen Liebe und Pflichtgefühl
Psychologisch gesehen geraten Angehörige immer weiter in einen Strudel aus Pflichtbewusstsein und
Überforderung.
Dazu kommt die Problematik des Rollenwechsels:
In der Situation der räumlichen und körperlichen Nähe stellen Kinder oft fest, dass z.B. die Tochter die
Mutterrolle schlüpft, während die Mutter zum Kind wird. Dieses neue, verkehrte Abhängigkeitsverhältnis
belastet zusätzlich, schafft Aggressionen auf beiden Seiten.
Dies gilt noch mehr, wenn vorher eventuell schon Konflikte bestanden, die nie gelöst wurden.
Auch die Beschäftigung mit den Themen Krankheit, krankheitsbedingte Veränderung und Tod ist sehr
fordernd für alle Beteiligten.
Hilfe durch tatundrat
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in dieser Situation durch uns Unterstützung zu erhalten:
1) Seniorenbetreuung
Unser Angebot niedrigschwelliger Hilfen in der Seniorenbetreuung entlastet beide Parteien, Senioren wie
pflegende Menschen, auf sehr praktische Art und Weise. Es werden neue Zeitressourcen geschaffen, es
können Pausen voneinander eingelegt, aber auch mehr Qualitätszeit miteinander verbracht werden.
2) Alltagsbetreuung
In der Alltagsbetreuung für zeitlich eingespannt Menschen, die sich u.U. zusätzlich in einer Pflegesituation
mit einem Angehörigen befinden, können wir Termine und Erledigungen übernehmen.
3) Coaching und Beratung
Das Coaching bzw. die Beratung von Angehörigen und/oder Menschen in fordernden Situationen und
Lebenskrisen stellt ein weiteres Angebot zur Lösung der Überforderungssituation dar.
Unser Anliegen hierbei ist es, konkretes Wissen über (Alters-)Krankheiten zu vermitteln und so das
Verständnis füreinander zu stärken. Darüber hinaus wird durch ein psychologisch orientiertes Coaching der
Blick für die Selbstfürsorge geschärft. Das Setzen von Grenzen und die Wichtigkeit der Selbstfürsorge wird
gefördert.
Das Ziel ist geistige, psychologische und körperliche Gesundheit.
Verschiedene Angebote tragen zur Selbstsorge bei:
- Entspannungs- und Bewegungskurse, Achtsamkeit
- Coaching
- Entlastung durch Gespräche
- Zeitmanagement
- Pausen (auch Urlaub!) planen und einhalten, Sozialkontakte pflegen
- Vermittlung von Ansprechpartnern im interdisziplinären Team
- Grenzen ziehen - „nein“ sagen
- psychologische Beratung zur Bewältigung oder Akzeptanz alter Konflikte, Frieden schließen
Diese Hilfestellung erfolgt diskret und vertraulich auch innerhalb einer betroffenen Familie.
Sprechen Sie uns an.